Parodontose dürfen Sie nicht unterschätzten
Parodontitis, umgangssprachlich oft Parodontose genannt, ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. In einem schubweise verlaufenden Prozess zerstört sie Gewebe und Knochen, die für den Halt des Zahns verantwortlich sind. Das kann Jahre oder Jahrzehnte dauern, bei aggressivem Verlauf aber auch nur wenige Wochen oder Monate. Am Ende stehen ohne Behandlung oft die Lockerung und der Verlust von Zähnen, auch solchen, die frei von Karies oder Füllungen sind.
Risikofaktoren
Die Neigung, an Parodontitis zu erkranken, ist nich bei allen Menschen gleich. Auch Art und Schwere des Verlaufs der Parodontitis sind oft unterschiedlich. Eine entscheidende Rolle spielt das Immunsystem, das durch zahlreiche innere und äußere Faktoren beeinflusst wird.
Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein 2- bis 7-fach erhöhtes Riskiko, an Parodontitis zu erkranken.
Nikotin und andere Bestandteile des Tabakrauchs verringern die körpereigenen Abwehrkräfte und beeinträchtigen
die parodontalen Gewebe.
Patienten mit Diabetes haben ebenfalls ein deutlich erhöhtes Risiko. Das Problem: Hohe Blutzuckerwerte bei
schlecht eingestellten Diabetikern schwächen die Abwehrkräfte des Zahnhalteapparates. Entzündungen treten
dadurch häufiger auf und heilen auch schlechter aus.
Auch psychischer Stress reduziert die Abwehrfähigkeit des Organismus und kann eine Parodontitis auslösen
oder beschleunigen.
Ebenso können hormonelle Umstellungen das Zahnfleisch entzündsanfällig machen. Deswegen besteht die
während der Schwangerschaft ein deutlich erhöhtes Parodontitisrisiko.
So schützen Sie sich
Zahnbeläge sind ein entscheidender Faktor bei der Entstehung von Parodontitis. Wer Beläge durch gute Mundhygiene vermeidet, verringert sein Erkrankungsrisiko deutlich. Deshalb: Zweimal täglich gründliches Zähneputzen und das tägliche Reinigen der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürstchen oder Zahnseide sind ein Muss. Allerdings können sich trotz sorgfältiger häuslicher Zahnpflege mit der Zeit Beläge bilden, die mit der Zahnbürste schwer erreichbar sind. Diese Beläge können nur in der Zahnarztpraxis entfernt werden.
Neben der reinen Zahnsteinentfernung, bei der die harten Beläge oberhalb des Zahnfleischsaumes beseitigt werden, ist die sogenannte professionelle Zahnreinigung (PZR) eine wichtige Präventionsmaßnahme. Bei der PZR werden alle harten und weichen Ablagerungen oberhalb und, soweit sie leicht zugänglich sind, auch unterhalb des Zahnfleischrandes von einer speziell ausgebildeten Prophylaxehelferin entfernt. Die Zähne sind nach der PZR geglättet und poliert, damit sich Bakterien schlechter anheften können. Je nach Bedarf sollte die PZR ein- bis zweimal jährlich durchgeführt werden. Eine Zahnfleischentzündung kan so meistens schon im Anfangsstadium engedämmt werden.
Genauso wichtig sind deshalb regelmäßige Kontrolltermine durch den Zahnarzt, der Anzeichen bei der allgemeinen Munduntersuchung festellen kann. Diese erfolgen meistens im Anschluss an die PZR und beinhalten das Messen der Zahnfleischtaschen um festzustellen, ob Blutungsneigungen des Zahnfleisches festzustellen sind.
Früher dachte man, Parodontose sei eine Alterserscheinung. Heute weiß man, dass sie mehrere Ursachen haben kann. Entscheidend ist aber immer eine intensive Mundhygiene, denn ohne harte Ablagerungen können sich keine parodontalen Bakterienherde bilden.
Warnsignale ernst nehmen
Rötung des Zahnfleischs
Schwellung des Zahnfleischs
Zahnfleischbluten bei der Zahnpflege
Zahnfleischrückgang